Quellen finden – Informationskompetenz für Schüler

Quellen finden

Quellen finden

Schüler und Schülerinnen kennen vor allem das Internet als Informationsquelle. Informationskompetenz bedeutet, dass sie den Stellenwert und die Vertrauenswürdigkeit von Informationen aus dem Web einordnen und beurteilen können. Sie geht aber noch weit darüber hinaus. Die Schule hat auch die Aufgabe, zu vermitteln, dass es neben dem Internet noch andere essentielle Quellen gibt, die Informationen mit einem hohen Informationsgehalt bieten. Daher ist es zum Beispiel überaus hilfreich, wenn Schüler und Schülerinnen Universitätsbibliotheken als Orte des Lernens und des Arbeitens kennenlernen.

Unterschiedliche Informationsquellen identifizieren und nutzen

Wenn um das Suchen und Finden von Informationsquellen geht, unterscheiden pädagogische Konzepte drei Kompetenzstufen. Über eine elementare Informationskompetenz verfügt, wer in Katalogen oder in der Bibliothek selbst mit Hilfe von Suchbegriffen altersgemäße Medien findet. Eine selbstständige Informationskompetenz besitzt, wer gezielt nach Medien suchen kann, die ihm zumindest mit einer hohen Wahrscheinlichkeit weiterführende Informationen bieten. Über eine nachhaltige Informationskompetenz verfügen Schüler dann, wenn sie in Eigenregie herausfinden, welche Informationseinrichtungen für sie nützlich sind. Sie sind in der Lage, auch in bislang unbekannten Recherchesystemen oder Informationseinrichtungen fündig zu werden.

Das Internet ist die Hauptquelle für Schüler

Informationskompetenz bedeutet also, wenn es um das Quellen finden geht, auch über den „Tellerrand“ des Internets hinauszusehen. Doch Alternativen werden relativ wenig genutzt, wie eine Umfrage im Auftrag des deutschen Hightech-Verbandes BITKOM ergab. Demnach nutzen neun von zehn Schülerinnen und Schülern das Internet, um sich Informationen für den Schulunterricht zu beschaffen. Vor allem, wenn es darum geht, sich in neue Themengebiete einzuarbeiten, ist das Internet die Informationsquelle Nummer 1. Damit die Informationen auch gefunden werden können, sind die Webseitenbetreiber und Anbieter dieser Informationen auf optimale Suchmaschinenoptimierung (SEO) angewiesen. Ohne SEO würden die Suchmaschinen die Inhalte nicht ordentlich für die Suchenden zur Verfügung stellen können. Durch Google ist das Internet zu Recht die Informationsquelle Nummer 1. Allerdings kommen auch Mitschüler und Eltern als Informationsquelle zum Zug. Immerhin jeder dritte befragte Schüler holt sich auch Informationen außerhalb der virtuellen Welt.

Viele nutzen Internetquellen unkritisch

Was die Informationskompetenz angeht, gibt es in Sachen Internet noch viel Nachholbedarf. Nur rund 50 Prozent der Schüler suchen nach mehr als einer Online-Quelle, um sich über ein bestimmtes Thema zu informieren. Etwa zwölf Prozent von ihnen, so das Ergebnis der Studie, kümmern sich gar nicht um eine Prüfung ihrer Internet-Quellen. Relativ sorglos sind die befragten Schüler auch dann, wenn es um das Abschreiben aus dem Web geht. Fast jeder Fünfte hat schon einmal einen Fremdtext als eigenes Werk deklariert. Acht Prozent setzen gänzlich auf das Kopieren von Fremdtexten.

Dieser doch verhältnismäßig geringe Anteil zeige, dass die Schüler sich dem Problem des „Informationsdiebstahls“ meist durchaus bewusst seien, so die Autoren der BITKOM-Studie. Sie attestieren den Schülerinnen und Schülern bei allen Problemen, die es in diesem Zusammenhang gibt, doch einen kritischen und verantwortlichen Umgang mit Quellen aus dem Internet.

Die repräsentative Umfrage des Verbands zur Rolle des Internets für Schülerinnen und Schüler wurde vom Meinungsforschungsinstitut Aris im BITKOM-Auftrag durchgeführt. Rund 500 Schüler an weiterführenden Schulen im Alter zwischen 14 und 19 Jahren wurden dabei befragt.

Ein besonderes Problem der heutigen Zeit sind sogenannte „Fake News“. Gerade Schülern wird es beim Informationen aus unterschiedlichen Quellen finden dadurch recht schwer gemacht, echte von Fake-News zu unterscheiden. BITKOM mahnt zu Besonnenheit im Umgang mit Fake News. Das betrifft in erster Linie die Meldungen in den Sozialen Medien.